Erinnert Ihr euch an Violetta? ♥️ Eine rumänische Geschichte…
Im Herbst 2016 haben Susi und ich bei einem Kastrationsprojekt von RAR in Craiova mitgewirkt. Jeden Morgen ist uns auf unserem Fußmarsch vom Apartment zur Family Vet Klinik eine kleine Hundefamilie begegnet welche in einem kleinen Park lebt. Dieser Park gehört zu einem öffentlichen Gebäude mit Pförtnerhäuschen und Toranlage. Häufig liefen die 2 Elterntiere und ihre zwei Welpen auch auf der Straße herum. Auf unser Bitten (in Englisch) die Elterntiere doch in das Kastrationsprojekt mit einzubeziehen reagierte der Pförtner sehr uneinsichtig. An einem Abend auf dem Weg nach Hause lag dann ein Welpe überfahren tot hinter einem parkenden Auto. Ich nahm diesen Welpen und brachte ihn zu dem Pförtner und bat uns doch nun wenigstens den noch lebenden Welpen zu überlassen. Doch nun wurden wir erst recht davongejagt.
Dieses Frühjahr, als ich mit Silke wieder in Craiova war, gingen mir diese Szenen nicht aus dem Kopf und ich bat Silke doch mit mir dort vorbeizufahren und zu schauen ob sich die Lage in der Zwischenzeit verändert hat. Natürlich nicht! Die Elterntiere liefen wieder auf der Straße herum und deutlich konnte man erkennen dass der Rüde nicht kastriert ist. Wir suchten am Zaun entlanggehend den Park nach Welpen ab und wurden dann auch fündig. Da lag ein kleiner Welpe schlafend im Schatten der Bäume. Der Entschluss war gefasst Bia und Dana zu fragen ob sie mit uns nochmal hier vorbei fahren und mit ihrer Landessprache etwas erreichen könnten.
Eine Woche später, nachdem wir aus Bukarest zurück waren, fuhren wir mit Bia dorthin. Die Elterntiere waren wieder auf der Straße, jedoch kein Welpe zu finden, nicht auf der Straße oder im einsehbaren Bereich des Parks. „Lass uns morgen nochmal vorbeifahren.“ – „ Nein, ich bin mir sicher, er muss hier irgendwo sein. Schauen wir noch hinter das Pförtnerhäuschen. Dort ist eine kleine Hundehütte.“ Und so war es auch. Zwischen Müll und trockenem herumliegenden Brot lag ein geschwächter, abgemagerter Welpe in seinen letzten Lebenszügen am Wassernapf. Den Kopf am Topfrand aufgelegt drohte er vor Schwäche mit dem Kopf immer wieder einzutauchen und zu ertrinken.
Bia erreichte es zu unserem großen Glück den Pförtner davon zu überzeugen uns das kleine Häufchen Elend zu überlassen. Er hätte sowieso nichts mehr von dem Tier da es schon fast tot war. Nun auf direktem Wege in die Tierklinik zu Aurelian Stephan. Zum Glück setzten Aurelian und sein Team alles in Bewegung „Violetta“, wie Silke sie taufte, zu retten. Sie war sehr geschwächt und wir wussten nicht ob sie es schaffen würde. Die ersten Tage hing sie nur am Tropf, da sie entweder gar nicht fraß oder alles wieder erbrach. Bia und Dana fuhren immer wieder hin und schauten nach ihr und zum Glück war sie nach ein paar Tagen doch so stabil, dass sie ins „shelter“ umziehen durfte, wo sie von ihnen weiter aufgepäppelt wurde.
Am Freitag stieg Violetta nun in den „happy bus“ ein und kam gestern wohlbehalten in Deutschland an. Seht nun was für eine fröhliche, verspielte, neugierige und hübsche junge Hündin Violetta ist. Sie strahlt pure Lebensfreude aus.
Nun fehlt zu ihrem Glück nur noch ein eignes Zuhause, in dem auch gerne schon Kinder und Katzen sein dürften. Bei Interesse bitte melden (0177-5913020)!
Wir möchten uns an dieser Stelle auch nochmal ganz herzlich bedanken bei: Bia für ihren Einsatz, Bia und Dana für die Versorgung und Pflege, Aurelian für die medizinische Versorgung und dafür das er sie ins „Homeless Animal Hospital“ Projekt (HAR) nahm und damit die Tierarztkosten übernommen wurden.
Vielen Dank !!! ♥️ (Text: Dr. Michaela Hümmelchen)